nawarak lelmal

 


Künstlerkarawane, Festival, Symposion und Ausstellungen, Berlin und Braunschweig 2005 – 2006

Die für die Ausstellung zugrunde liegende Karawanenreise führte 25 KünstlerInnen in einer dreimonatigen Reise von Berlin aus mit eigenen Fahrzeugen bis nach Marokko und dann mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln nach und durch Westafrika.

Aus diesen Eindrücken und Erfahrungen sind sehr verschiedene künstlerische Werke entstanden: Fotografien, Bilder und Zeichnungen, Videos, Performances und Installationen, die in Ausstellungen mit Aktionen in Berlin (galerie weisser elephant) und Braunschweig (Allgemeiner Konsumverein) präsentiert wurden.








Die teilnehmenden KünstlerInnen ließen sich auf dieser Karawane auf die umgekehrte Richtung der üblichen Migrationsströme ein und „inszenierten“ in ihren Projekten das umgekehrte aufeinander Zugehen. Sicher bleibt es temporär und punktuell, ist nicht vergleichbar mit den existentiell bedrohten Motivationen afrikanischer MigrantInnen, doch gerade das Unvoreingenommene, das künstlerische Pointieren und Phantasieren, wie z. B. das Suchen und Vermitteln von afrikanischen Adoptiveltern für emotional vereinsamte Europäer/innen von Gudrun F. Widlock, stellt neben der enthaltenen Ironie und Kritik an unserer oft voreingenommenen eurozentristischen Sichtweise eine besondere Wertschätzung und Achtung der anderen Lebensweise und Kultur dar. Vielleicht ist dies die alle Teilnehmenden dieser Karawane verbindende Motivation einer Reise in die „umgekehrte Richtung“ gewesen.

Zur Ausstellung ist ein ausführlicher Katalog mit verschiedenen reflektierenden Textbeiträgen, zahlreichen Fotografien und Kontaktadressen zur Künstlerkarawane und zu dem gleichnamigen Festival und Symposium, das im Juli 2005 an der HBK Braunschweig stattgefunden hat, erschienen.